Dienstag, 20. Dezember 2011

Weil's gerade passt: Urlaubsreisen

In Anbetracht der bevorstehenden Urlaubstage und der Urlaubsreisen des Herrn W. eine kleine Anekdote aus meiner 1,30-Perspektive:

Wer in meinem "Damit, trotzdem und manchmal gerade deshalb" die lateinischen Begriffe verstanden hat, der weiß, dass ich mit einem Wasserkopf lebe. Deshalb befindet sich in meinem Kopf und Bauch ein magnetisch verstellbares Ventil zur Regulierung des Hirndruckes im Ventrikelsystem des Hirns nebst Ableitung des Hirnwassers in das Kapillarsystem des Bauchfells.

Das hat zur Folge, dass ich z.B. an Flughäfen nicht durch den normalen Check darf, sondern immer per Hand überprüft werde. Ich war noch nicht selbst in den USA, aber hier in Europa bin ich am meisten in Amsterdam gefilzt worden.

Bei einer Reise hatte ich mal eine akkubetriebene Hochdruckluftpumpe mit (totaler Fehlkauf, denn der Akku ist grundsätzlich immer leer, wenn es der Reifen auch ist).

Was ich aber eigentlich sagen wollte, dieser Kompressor hört sich - wenn er entriegelt ist und arbeitet - von der Lautstärke her wie ein Presslufthammer an.




Zurück zum Flughafen: Ich werde also gefilzt ohne Ende, auch unter dem Sitz und unter dem Rollstuhl. Mein Begleiter und ich, wir waren ohnehin spät dran, trennten uns wärend des Checks also: Ich war schon im Niemandsland, er noch mit dem Gepäck in der Kontrolle - da entriegelt sich die Akku-Luftpumpe und ein irres Geräusch war wirklich nicht zu überhören...

Nun versuchte ich aus dem Niemandsland heraus zu erklären, dass es sich lediglich um eine Luftpumpe handele, der Officer war aber inzwischen misstrauisch geworden und fand, dass sich dieser ratternde Quader auch gut zum Schmuggeln von weißem Pulver eignen würde und war drauf und dran, das Ding auseinander zu nehmen.

Blut und Wasser schwitzend zeigte ich auf die Rollstuhlräder und versuchte abermals, ihm klar zu machen, dass es sich um eine Luftpumpe handelt. Ich war verzweifelt...

Aber irgendwie stand unsere Kommunikation an diesem Tag unter einem schlechten Stern, weil er nun in meine Richtung kam, um das Kokain, dass ich seiner Meinung nach wohl dann in den Reifen versteckt hielt, zu beschlagnahmen.- Puh.

Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie wir dann doch noch nach Hause gekommen sind (ich glaube, wir haben dann einen Flug später genommen), jedenfalls war ich aber wirklich froh, als wir endlich in der Luft waren - der Rollstuhl mit Rädern und Begleiter, die Pumpe und ich!

1 Kommentar:

  1. Willkommen im Club, kann ich da nur sagen.

    Als ich zuletzt 2009 mit meinen Geschwistern zur Beerdigung meiner Oma nach Bp. geflogen bin, mußte ich am Nürnberger Flughafen meine Schuhe ausziehen und diese wurden genauestens durchleuchtet. Ich hätte ja in meinem rechten Schuh mit 6 cm Absatzerhöhung etwas schmuggeln können. Ich fand das überhaupt nicht lustig.

    Während meine arme Schwester mir aus und wieder in die Schuhe half (was für uns beide beschwerlich genug war), mein Bruder und mein Schwager abwechselnd lautstark ihren Unmut kundtaten, standen mindestens 5 Flughafen-Mitarbeiter daneben und gafften, als käme ich vom Mars. Als ich sie nach der ganzen Prozedur völlig genervt fragte, was sie wohl gemacht hätten, wenn ich allein gereist wäre, klang es wie im Chor: "Na, dann hätten wohl WIR Ihnen helfen müssen. Man kann ja nie wissen, was sich in EINEM so ungwöhnlich hohen Schuh verbirgt."

    Und zur Krönung des Ganzen nahmen sie mir anschließend auch die Stützen zur Durchleuchtung ab, da sich auch Alurohre so wunderbar zum Schmuggeln eignen.

    Zum Glück startete unser Flug ohnehin mit Verspätung, sonst hätten sie wohl auch noch das Flugzeug wegen mir aufhalten müssen.

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