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Die Abschlepperin

Es geht los... es schneit.

Für mich die schwierigste Jahreszeit. Regen, Hitze, Wind - alles nicht so schlimm wie die Erfahrung, morgens um 6.30 Uhr mit den kleinen Vorderrädern 20 cm vom Auto entfernt in einer Mini-Schneewehe stecken zu bleiben. Oder wenn der Schnee zwar an die Seite geräumt wurde, aber ausgerechnet an die Bordsteinabsenkung.

Ich wohne in einer Gegend, in der Parkplätze Mangelware sind. Und obwohl es schon besser geworden ist, kommt es doch immer mal wieder vor, dass mein reservierter Parkplatz von Leuten genutzt wird, die da nicht hingehören. Nicht, dass ich nicht nachvollziehen könnte, wenn jemand mal kurz fürs Be- und Entladen halten will, aber wenn man lecker essen oder gar irgendwo übernachten will, kann ich das nicht nachvollziehen, wenn jemand auf einem reservierten Parkplatz parkt.

Die Ausreden dafür sind vielfältig: "Der Parkplatz wurde gerade nicht gebraucht." (Ich stehe auch nicht in der Feuerwehrzufahrt, mit der Begründung "Es brannte gerade nicht.")"Hab ich nicht gesehen." "Das war ein Noteinsatz." (... in der Kneipe).

Im Winter ist ganz besonders beliebt: "Ich konnte die Markierung wegen des Schnees nicht sehen. Und wusste nicht, ist der Parkplatz vor oder hinter dem Schild?" (kleiner Hinweis: die Kreuzung befindet sich auch immer hinter der Ampel und nicht davor).

Letzten Winter passierte Folgendes: An einem Tag war selbst die Hauptstraße vereist, die ich auf dem Rückweg von der Arbeit befuhr. Irgendwann tauchte ein Polizeiwagen mit Blaulicht hinter mir auf, der durchwollte. Auf vereister Fahrbahn in der rush hour mal eben rechts ran zu fahren, das dauerte etwas, dann aber kam das Polizeiauto durch.

Am nächsten Tag stand ein fremdes Fahrzeug auf meinem Parkplatz, also rief ich die Polizei. Die kam dann auch und dann fiel der Satz, der meinen Blog betitelt: "Ich kenne Sie doch?!" Zufällig waren das die gleichen Polizisten, die am vorangegangenen Tag über die vereiste Fahrbahn zu einem Einsatz wollten: "Sie waren doch gestern auf der Schönhauser Allee?! Da haben Sie aber ganz schön lange gebraucht, um rechts ran zu fahren. Und da habe ich zu meinem Kollegen gesagt: "Die Frau kenne ich, die hat schon mal jemanden abschleppen lassen." Ertappt...

Also: heute grüßt "die Abschlepperin" alle Stadtreinigungen, Winterdienste und "Heinzelmännchen", die auch mal zwischendurch den Schnee vom Auto oder Parkplatz fegen.

Kommentare

  1. Ha, ha, ha, bei dem Titel habe ich gedacht, Du seist ein weiblicher PUA (Pick Up Artist).

    Aber diese Abschleppstory ist ja noch viel besser. Habe mich köstlich amüsiert.

    Viele Grüße
    Uli

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  2. Hallo Uli, das muss sich ja nicht ausschließen... war mein erster Gedanke - das war ein Scherz!!!

    Jetzt freue ich mich auf eine Schokoladenlieferung (hab gestern bestellt).

    Grüße von Uli

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