03. Dezember - da war doch was...?
Fußball-EM? Wahlen in Ägypten? Neonazis im Saarland? Klimagipfel in Durban? Piratenparteitag in Offenbach? Sprengung der Deutschland-Halle in Berlin?
Nein, ich meine den Welttag der Menschen mit Behinderung. Klar, einige spezielle Nachrichtendienste wie kobinet berichten darüber, aber die großen Fernsehsender wie N24 – kein Wort.
Und genau das ist das Problem. Es ist kein Thema. Teilhabe hängt immer noch ab von Finanzen, vom Aufwand, vom Nutzen und vom Personal.
Ein Beispiel: Vor kurzem wollte ich an einem Medienkompetenzzentrum einen Kurs belegen. Das Haus bietet auch Computerkurse für Senioren an – also dachte ich, das wird doch rollstuhlgerecht sein... Fehlanzeige!
Die Begründung: „In Zeiten knapper Mittel ist der Umbau noch nicht möglich gewesen.“
Was ist das für eine Begründung? Es ist keine. Die Mittel sind immer begrenzt, also ist es eine Frage der Prioritäten.
Der Begriff der Priorität (lat. Prior = der Vordere) bezeichnet im Allgemeinen den Vorrang einer Sache, eines Bewertungsmaßstabes oder einer Person gegenüber einer anderen (Wikipedia).
Welchen Bewertungsmaßstab legt Deutschland also beim Thema Teilhabe an? Oder (etwas konkreter): Wie viele öffentlich geförderte Bildungs- und Freizeiteinrichtungen gibt es, die eben nicht für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich sind? Jugendklubs ohne Rampe, Nachbarschaftstreffs ohne Treppenlift? Schulen ohne Gebärdendolmetscher und rollstuhlgerechte Toiletten? Was würde passieren, wenn man alle diese Einrichtungen schließen würde? Dann hätte man genügend Geld für Umbauten und damit Teilhabe zur Verfügung.
„Na, das geht doch nicht!“ „Und so viele betrifft das ja auch nicht.“ „Und was ist mit den anderen, die haben doch ein Recht auf Schulbildung?“
Ist es das, was Sie gerade denken?
Wenn Sie immer noch in diesen Kategorien denken – dann sind Sie vielleicht noch nicht reif für Inklusion. Und sollten vielleicht besser in einem Land leben, das die Behindertenrechtskonvention noch nicht unterschrieben hat – in Birma oder im Vatikan z.B.
Fußball-EM? Wahlen in Ägypten? Neonazis im Saarland? Klimagipfel in Durban? Piratenparteitag in Offenbach? Sprengung der Deutschland-Halle in Berlin?
Nein, ich meine den Welttag der Menschen mit Behinderung. Klar, einige spezielle Nachrichtendienste wie kobinet berichten darüber, aber die großen Fernsehsender wie N24 – kein Wort.
Und genau das ist das Problem. Es ist kein Thema. Teilhabe hängt immer noch ab von Finanzen, vom Aufwand, vom Nutzen und vom Personal.
Ein Beispiel: Vor kurzem wollte ich an einem Medienkompetenzzentrum einen Kurs belegen. Das Haus bietet auch Computerkurse für Senioren an – also dachte ich, das wird doch rollstuhlgerecht sein... Fehlanzeige!
Die Begründung: „In Zeiten knapper Mittel ist der Umbau noch nicht möglich gewesen.“
Was ist das für eine Begründung? Es ist keine. Die Mittel sind immer begrenzt, also ist es eine Frage der Prioritäten.
Der Begriff der Priorität (lat. Prior = der Vordere) bezeichnet im Allgemeinen den Vorrang einer Sache, eines Bewertungsmaßstabes oder einer Person gegenüber einer anderen (Wikipedia).
Welchen Bewertungsmaßstab legt Deutschland also beim Thema Teilhabe an? Oder (etwas konkreter): Wie viele öffentlich geförderte Bildungs- und Freizeiteinrichtungen gibt es, die eben nicht für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich sind? Jugendklubs ohne Rampe, Nachbarschaftstreffs ohne Treppenlift? Schulen ohne Gebärdendolmetscher und rollstuhlgerechte Toiletten? Was würde passieren, wenn man alle diese Einrichtungen schließen würde? Dann hätte man genügend Geld für Umbauten und damit Teilhabe zur Verfügung.
„Na, das geht doch nicht!“ „Und so viele betrifft das ja auch nicht.“ „Und was ist mit den anderen, die haben doch ein Recht auf Schulbildung?“
Ist es das, was Sie gerade denken?
Wenn Sie immer noch in diesen Kategorien denken – dann sind Sie vielleicht noch nicht reif für Inklusion. Und sollten vielleicht besser in einem Land leben, das die Behindertenrechtskonvention noch nicht unterschrieben hat – in Birma oder im Vatikan z.B.
Mist... Mein Beispiel funktioniert nicht mehr: Birma ist am 07.12.2011 beigetreten, die Konvention wurde aber noch nicht ratifiziert.
AntwortenLöschenKennt jemand ein anderes Entwicklungsland? ;)