In meinem Post "Der Schlüssel zu mehr Präsenz und Mobilität" habe ich mich schon einmal mit der für mich vor allem deutschen Eigenart beschäftigt, Mobilitätshilfen abzuschließen.
Vor ein paar Tagen war ich abends auf dem Weg zu einem Berliner Bezirksamt, um als Beirätin an einer Fraktionssitzung teilzunehmen. Das Bezirksamt besteht aus vielen alten Backsteingebäuden und Treppen. Zur Überwindung der Treppen hat man an vielen Treppen Treppenlifte angebracht, die durch einen Schlüssel zu entsperren sind. Und den Schlüssel hat der Pförtner.
Also bitte ich wie immer am Pförtnerhäuschen darum, mich zu begleiten und mir den besagten Treppenlift zu entsperren. Doch diesmal ist eine Aushilfe da.
"Ich kann hier leider nicht weg."
"Ihre Kollegen konnten das."
"Ich kann hier nicht weg."
"Könnten Sie mir dann den Schlüssel bitte mitgeben, damit ich den Lift selbst bedienen kann? Ich bringe ihn auf dem Rückweg wieder mit."
"Ich weiß gar nicht, wo der Schlüssel ist. Ich bin nur die Aushilfe. - Aber wenn Sie mit dem Fahrstuhl in Haus 5 fahren, gibt es einen Übergang zu Haus 7. Müsste es."
Also ging ich ins Haus 5. Suchte und fand den Fahrstuhl und landete im ersten Stock - kein Übergang. Im zweiten Stock fand ich dann den Übergang zu Haus 7. Im Haus 7 angekommen, endete mein Weg an einer - Sie ahnen es - Treppe, denn mein Ziel war die erste Etage.
Also twitterte ich - im dunklen Bezirksamt - meinen Kollegen meinen Standort und bat sie, mich abzuholen, über die Treppe. Das taten sie dann auch und wir hatten eine produktive Sitzung. Vielen Dank nochmal!
Der Gedanke, den ich heute mitgeben will, ist folgender: Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in öffentlichen Einrichtungen ausreichend geschult, um barrierefreie Wege zu kennen und entsprechende Hilfsmittel zu bedienen?
Meinen Abend krönte dann eine Straßenbahnfahrt, bei der meine Begleitperson an das andere Ende der Bahn verwiesen wurde, weil sie ein Fahrrad bei sich hatte. Und die sollen eben am Ende der Bahn einsteigen, die Rollstuhlfahrer vorn. Vorschrift.
Dass ohne Blickkontakt der Sinn der Begleitung ad absurdum geführt wird - ist Nebensache.
Ein letztes Gedankenspiel für heute: Was geht bei Vorschriften vor? Sicherheit? Barrierefreiheit? Selbstbestimmte Mobilität? Denkmalschutz? Brandschutz?
Und wenn Sie noch Muße haben, hier ein anderes Erlebnis zu "Begleitpersonen" ;)
Vor ein paar Tagen war ich abends auf dem Weg zu einem Berliner Bezirksamt, um als Beirätin an einer Fraktionssitzung teilzunehmen. Das Bezirksamt besteht aus vielen alten Backsteingebäuden und Treppen. Zur Überwindung der Treppen hat man an vielen Treppen Treppenlifte angebracht, die durch einen Schlüssel zu entsperren sind. Und den Schlüssel hat der Pförtner.
Also bitte ich wie immer am Pförtnerhäuschen darum, mich zu begleiten und mir den besagten Treppenlift zu entsperren. Doch diesmal ist eine Aushilfe da.
"Ich kann hier leider nicht weg."
"Ihre Kollegen konnten das."
"Ich kann hier nicht weg."
"Könnten Sie mir dann den Schlüssel bitte mitgeben, damit ich den Lift selbst bedienen kann? Ich bringe ihn auf dem Rückweg wieder mit."
"Ich weiß gar nicht, wo der Schlüssel ist. Ich bin nur die Aushilfe. - Aber wenn Sie mit dem Fahrstuhl in Haus 5 fahren, gibt es einen Übergang zu Haus 7. Müsste es."
Also ging ich ins Haus 5. Suchte und fand den Fahrstuhl und landete im ersten Stock - kein Übergang. Im zweiten Stock fand ich dann den Übergang zu Haus 7. Im Haus 7 angekommen, endete mein Weg an einer - Sie ahnen es - Treppe, denn mein Ziel war die erste Etage.
Also twitterte ich - im dunklen Bezirksamt - meinen Kollegen meinen Standort und bat sie, mich abzuholen, über die Treppe. Das taten sie dann auch und wir hatten eine produktive Sitzung. Vielen Dank nochmal!
Der Gedanke, den ich heute mitgeben will, ist folgender: Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in öffentlichen Einrichtungen ausreichend geschult, um barrierefreie Wege zu kennen und entsprechende Hilfsmittel zu bedienen?
Meinen Abend krönte dann eine Straßenbahnfahrt, bei der meine Begleitperson an das andere Ende der Bahn verwiesen wurde, weil sie ein Fahrrad bei sich hatte. Und die sollen eben am Ende der Bahn einsteigen, die Rollstuhlfahrer vorn. Vorschrift.
Dass ohne Blickkontakt der Sinn der Begleitung ad absurdum geführt wird - ist Nebensache.
Ein letztes Gedankenspiel für heute: Was geht bei Vorschriften vor? Sicherheit? Barrierefreiheit? Selbstbestimmte Mobilität? Denkmalschutz? Brandschutz?
Und wenn Sie noch Muße haben, hier ein anderes Erlebnis zu "Begleitpersonen" ;)
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