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Ich hab noch einen Koffer in Berlin


"Ich hab noch einen Koffer in Berlin" - mit diesem Lied, von Marlene Dietrich gesungen, beginne ich heute meinen Blogpost. 

Am vergangenen Wochenende war ich in meiner alten Heimat und bevor ich losfuhr hatte ich einen kleinen Schwatz mit dem Inhaber des neuen Restaurants um die Ecke, über das ich schon gepostet habe. Zuvor hatte ich meinen kleinen roten Koffer auf dem Bürgersteig neben meinem Pkw abgestellt, damit es mir leichter fällt, ihn in den Kofferraum zu heben.

Ich war wohl etwas unkonzentriert und bin losgefahren, mit der Überzeugung alles eingepackt zu haben.

Angekommen im heimischen Sachsen - Geschenke für die Kinder, Lippenstift, Netbook sind da, aber kein Koffer.

Nun wären die paar Klamotten zu verkraften, aber die medizinischen Utensilien, die zu meinem Alltag gehören, waren auch weg. Und ohne die kann ich nicht länger als 2 Stunden bleiben. Also habe ich am Freitag Abend noch mit Nachbarn telefoniert, und eine kleine Rundreise durch die Notfallapotheke und Notfallambulanz im Landkreis unternommen (in meinem Fall war es schon mehrmals von Vorteil, mit Krankenschwestern verwandt zu sein), um wenigstens behelfsmäßig für die dringendsten Bedürfnisse ausgestattet zu sein.

Gestern Abend bin ich zurückgekehrt und ich hatte gehofft, dass irgendein Nachbar meine Reisetasche entdeckt und vor meine Tür in den Hausflur gestellt hat.

Sie finden das unrealistisch? Ist es nicht. Als rollstuhlfahrender, aktiv und selbstbestimmt lebender Mensch hat man einen hohen Wiedererkennungs- und Erinnerungswert. Während der harten Wintertage in den letzten Jahren musste ich mich manchmal schieben lassen, um ein paar Meter vorwärts zu kommen. Und meistens brauchte ich gar nicht zu  sagen, wohin ich wollte. "Ich weiß schon, wo Sie wohnen."

Nicht umsonst heißt mein Blog "Ich kenne Sie doch?!", weil es mir oft passiert, dass Menschen mich freundlich grüßen und ansprechen, weil sie mir irgendwann einmal bei einer Stufe oder einem Bürgersteig behilflich waren und das in ihrem Gedächtnis geblieben ist. Und dann sagen sie meist Sätze wie "Ich kenne Sie doch?!" - 

"Ich hab noch einen Koffer in Berlin", irgendwo und mal sehen, ob wir uns doch noch wieder treffen...

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  1. Update: Zwar immer noch kein Koffer, dafür aber ein "Ich kenne Sie doch?!" - ein Mitglied des Frauenbeirats Stadtplanung hat mich beim Toilettencheck im Hotel erkannt...

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