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Busfahren fürs AGH - Bühne für Exklusion - House of Commons - Stage for Exclusion

Heute informiere ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, über die Fortsetzung meines Posts "Fördern fürs Tun - Dabeisein ist alles!".

Am Montag wird ein Bus der BVG vor das Abgeordnetenhaus zu Berlin fahren, um das Bedarfskneeling an schon eingekauften Bussen zu demonstrieren.

Ich verstehe das - ehrlich gesagt - nicht. Die BVG schafft vollendete Tatsachen für weniger Barrierefreiheit und wird nicht sanktioniert, sondern erhält eine Bühne!

Barrierefreiheit heißt, dass ich Dinge tun kann - gleichberechtigt mit anderen und ohne fremde Hilfe. Beim Bedarfskneeling bin ich darauf angewiesen, dass der Busfahrer die Kneeling-Automatik auslöst, wenn er meinen Bedarf erkennt. Ansonsten kann ich nicht mitfahren, selbst wenn ich es möchte.

Das ist keine Gleichberechtigung, nicht für Rollstuhlfahrer, Kleinwüchsige, ältere Menschen, Kinder.

Als Parallele: In meinem Post "Der Schlüssel zu mehr Präsenz und Mobilität" habe ich über das deutsche Phänomen berichtet, dass Treppenlifte und Fahrstühle oft abgeschlossen sind und man Personal braucht, das die Sicherung entriegelt und die Mobilitätshilfen in Bewegung setzt. Meistens kostet das Zeit, weil Schlüssel und Bedienungsanleitungen oder Personal nicht sofort präsent sind, weil man diese Vorrichtungen ja nicht ständig benutzt.

Das wiederum führt dazu, dass auch Menschen mit Behinderung diese Vorrichtungen seltener nutzen, weil es zu umständlich ist. Verzicht auf Teilhabe - das ist (passive) Exklusion.

Auf dieser Bühne, in diesem Theater spiele ich nicht mit. 


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