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Posts

Es werden Posts vom August, 2013 angezeigt.

Bunte Kamele und Sozialsenatorinnen in spe

Unser Stand mit unserem Direktkandidaten Fabricio do Canto aus Pankow Manchmal gibt es Tage, da wünschte ich, der 22. September wäre schon vorbei und dann gibt es Tage, die machen richtig Spaß und geben Kraft und so ein Tag war gestern. Das Blaue Kamel, ein Bündnis verschiedener Träger der Behindertenhilfe, hatte zu einer Wahl-Informations-Veranstaltung eingeladen und alle  im Bundestag vertretenen Parteien und wir sind der Einladung gefolgt. Vor der Podiumsdiskussion So hatte ich gestern Gelegenheit, mit gleich 3 Mitgleidern des Deutschen Bundestags - Frau Künast, Frau Dr. Högl, Herrn Dr. Gysi - und 2 Vertretern der CDU und FDP - Herrn Zimmermann und Herrn Bade - über die Teilhabe behinderter Menschen in unserem Land zu diskutieren. Das Kesselhaus in der Kulturbrauerei war gut gefüllt und 23 vorbereitete Fragen gaben den Rahmen für eine lebhafte Diskussion über Arbeit, Mindestlohn, Teilhabegesetz, politische Teilhabe, Freizeit, Bürokratie, soziale Barrieren. ...

Mut und Klugheit

Liebe Leserinnen und Leser, ich habe mich in den letzten Tagen mit vielen Menschen getroffen, die sich mit Inklusion, also dem Einbeziehen und Mitentscheiden von unterschiedlichen Personengruppen, befassen und möchte deshalb einige Erkenntnisse mit Ihnen teilen: Wir brauchen mehr Diskurs über Ausgrenzungen und Vorurteile und darüber mehr Bewusstsein.  Wir brauchen mehr Öffentlichkeit über gute Beispiele von Inklusion und darüber, wie sie sich entwickelt haben. Wir brauchen mutige Prioritäten und gesetzliche Vorgaben in Richtung Inklusion. Wir brauchen mehr Austausch und Klugheit unter den Aktiven innerhalb der Inklusion. Wir brauchen mehr Vernetzung der unterschiedlichen Interessen- und Bevölkerungsgruppen. Wir brauchen mehr Mut, klare Haltung und demokratische Kontrolle darüber, dass Gesetze und Verordnungen zum Diskriminierungsschutz und zur Barrierefreiheit auch umgesetzt werden. Mut und Klugheit sind für mich wichtige Faktoren, damit Inklusion gelingen kann. ...

Zahnarztstühle und Wahllokale - ein bisschen mehr barrierefrei

Liebe Leserinnen und Leser, heute gebe ich zwei Informationen weiter: 1. Berlin hat seit ein paar Wochen ein stationäres zahnärztliches Behandlungszentrum für mehrfachbehinderte Menschen. D. h. Menschen können für bestimmte Zahnarztbehandlungen nun auch z. B. unter Narkose gesetzt werden und in der Klinik eine Zeit lang bleiben. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht? Wie anpassbar sind dort die Behandlungsmöbel? Die Zahnarztstühle sind ja immer so eine  Sache... (Und ich übersehe einfach mal, dass Herr Czaja, unser Gesundheitssenator, in seiner Danksagung die behinderten Menschen vergessen hat, die sich schon lange für ein barrierefreies Gesundheitswesen einsetzen.) 2. Zum ersten Mal stehen auf der Wahlbenachrichtigung, die in dieser Woche in der Post war, Hinweise zur Barrierefreiheit, die aber noch nicht ganz hilfreich sind:  Ich werde versuchen, das Tor in der Nebenstraße zu finden bzw. die Servicenummer anrufen. Ich berichte weiter.

Offene Augen und Ohren für Öffentlichkeit - Warum Schlüssel auch Barrieren sind

Mein heutiger Gedanke zum Wochenende: Wie barrierefrei ist barrierefrei? Kürzlich war ich in einem Nachbarschaftshaus mit einem Außenfahrstuhl, so weit, so gut. Um an den Fahrstuhl zu gelangen, brauchte man einen Schlüssel, um eine schwere Metalltür zu öffnen. Und einen zweiten Schlüssel, um den Fahrstuhl in Gang zu setzen. Beide Schlüssel waren nur über das Büro, das über Treppen zu erreichen ist zu bekommen. Ist das barrierefrei? Gestern war ich in einem Rathaus, in dem eines der Fraktionsbüros nur über drei Stufen zu erreichen ist. Offiziell ist das Haus barrierefrei, denn es hat ja einen Fahrstuhl, von behinderten Menschen in einer spektakulären Kran-Aktion erstritten. Ist das barrierefrei? Oft höre ich: "Na, öffentliche Gebäude, die müssen doch barrierefrei sein?!" Doch ich kenne Rathäuser ohne Toiletten , verschlüsselte Fahrstühle , Polizeidienststellen mit Treppen , Rathäuser mit Labyrinthen und Pförtner und Bürgerdienste , die nur unzureichend Aus...

"Nichts über uns ohne uns!"

Ich habe der Deutschen Welle zu diesem Beitrag eine E-Mail geschrieben: Sehr geehrter Herr Pfeifer, zu ihrem Beitrag vom 2. August 2013 möchte ich Ihnen folgende Rückmeldung geben: Die Piratenpartei Deutschland ist die erste gesamtdeutsche Partei und sie ist eine Partei, die Vielfalt, Mitbestimmung und Inklusion lebt - mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Herausforderungen. Unsere Berliner Spitzenkandidatin, Cornelia Otto, wollte genau das vermitteln, als sie mich bat, an dem Dreh teilzunehmen. In Ihrem Beitrag wird dieser Aspekt leider nicht deutlich. Sie erwähnen "Mitbestimmung" und "Behindertenrechte" einmal, mehr nicht. Weder mein Interviewbeitrag noch mein Name werden genannt und das wiederum erinnert mich an eine alte Forderung der emanzipatorischen Behindertenbewegung: "Nichts über uns, ohne uns!". Beim Sehen Ihres Beitrags entsteht der Eindruck: Behinderte dürfen bei den PIRATEN dabei sein, haben aber nichts zu sagen. Und es klingt,...

Taxi-Interview

Ich bin "Taxi" gefahren und habe dabei ein Interview gegeben:

Barrieren im Kopf

Beim Landesfrauenrat ergab sich gestern folgende Begebenheit: Eine ältere Dame erklärte mir 30 Minuten lang, dass man "doch nun wirklich nicht alle Behinderten integrieren" könne. Manche seien wirklich eine Zumutung für die Gesellschaft. Und sie wisse das genau, weil ihr Bruder mal ein Behindertenheim geleitet hat. "Bei Körperbehinderten ist das ja unstrittig und der Staat tut das ja auch schon, aber manche Menschen müssen eben geschützt werden." Nach einem Blick zu mir fügte sie hinzu: "Sie meine ich damit natürlich nicht, Sie würde ich nicht mal behindert nennen. - Aber jemand, der nicht mal bis drei zählen kann - da funktioniert Inklusion nicht." Fazit: Es bleibt noch viel zu tun. Um Barrieren in den Köpfen abzubauen.

Der Teilhabebericht in Kürze

Behinderung und Beeinträchtigung Der Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen ist jetzt öffentlich nachzulesen . Und: es gibt tatsächlich keine Begründung, warum sich dessen Veröffentlichung so verzögert hat. Neu ist, dass Behinderung als Einschränkung der Teilhabe und Aktivitäten definiert wird und nicht mehr als Funktionsstörung. Der Teilhabebericht enthält interessante Zahlen und Fakten, die aber - wegen der späten Erstellung - nicht mehr in dieser Legislaturperiode in die Politik einfließen können. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... 5 ausgewählte Punkte: Das wichtige Kreuz Politische Teilhabe: "Wird die regelmäßige oder zumindest sporadische Beteiligung in Bürgerinitiativen, in Parteien oder in der Kommunalpolitik betrachtet, so zeigen sich nur marginale Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne eine anerkannte Behinderung. Statistische aussagekräftige Unterschiede zeigen sich lediglich bei Erwachs...