Liebe Leserinnen und Leser, einige von Ihnen wissen schon, dass ich mit der inflationären Nutzung des Wortes "Inklusion" so meine Schwierigkeiten habe... Neulich ging es bei einer Veranstaltung um schulische Inklusion. Alles, was vorher "Integration" hieß, wurde nun "Inklusion" genannt. Kein Hinweis auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen, kein gesamtgesellschaftlicher Ansatz. Dann ist es eben keine Inklusion, sondern immer noch der medizinische, individuelle Blick auf diejenigen, die vermeintlich ein Problem haben. Irgendwann platzte mir (fast) der Kragen und ich bekam zur Antwort: "Wenn ich so denken würde wie Sie, könnte ich meinen Job kündigen.". Für mich ist das keine Antwort. Behinderung und Inklusion kann für mich nur in Wechselwirkung mit der Umwelt und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gedacht werden, sonst ist es keine. Und zu diesen Rahmenbedingungen gehört auch, wie über den Wert eines Lebens gedacht oder gesprochen wird. ...
"Ich kenne Sie doch?!" Wer Inklusion will, findet Wege. Wer nicht, Begründungen. Ich gehe meinen Weg im Rollstuhl - bin trotzdem kein Rolli, sondern Frau, Bürgerin, Schulsozialarbeiterin, gelegentlich Referentin und Dozentin, (noch) Freizeitpolitikerin, Fachfrau... Witziges und Nachdenkliches aus meiner 1,30m-Perspektive