Das Thema Lokführer, Triebfahrzeugführer heißen sie ganz korrekt, scheint mich nicht loszulassen.
Vor ein paar Tagen morgens beim Einsteigen in die S-Bahn meine Konversation mit dem Lokführer der Ringbahn (Berlinerinnen und Berliner wissen, das ist die, wo man morgens um 8 mehr Körperkontakt hat als einem lieb ist.):
"Können Sie mir bitte reinhelfen?"
"Nö. Fragen Se die Aufsicht."
"?!" Dieser Fahrer schien die eigenen Serviceregelungen der BVG nicht zu kennen.
"Ist außerdem eh zu voll, sehn Se ja."
Ich wende mich also an die Aufsicht und die Minuten meines Arbeitsweges verstreichen. (Meine Bahn war inzwischen auch weg.) Die Mitarbeiterin setzt nun zu einem Vortrag an, bei dem sie mir erklärt, wann die Aufsicht fürs Rampeanlegen zuständig sei und wann der Triebfahrzeugführer. Inzwischen kommt die nächste Bahn, ich lasse die Aufsicht mit ihrem Vortrag allein und bitte einen Fahrgast, mir per Hand zu helfen.
Am Nachmittag hatte ich dann noch einen Termin im Abgeordnetenhaus und auf der Fahrt dorthin das komplette Kontrastprogramm:
Der Fahrer sieht mich, steigt aus der U-Bahn.
"Wo wolln Se hin?"
"Wittenbergplatz."
"Det is ne jute Idee."
Dort angekommen:
"Sie wolln doch bestimmt umsteigen in die U2?"
"Stimmt." Die befand sich gegenüberliegend an der anderen Seite des Bahnsteigs.
"Da schieb ick Sie gleich hin." Er winkte seinem Kollegen: "Rolli an Bord!"
Der wiederum fragte mich gleich: "Wo wolln Se hin?"
"Potsdamer Platz."
"Da komm ick dran vorbei."
Beim Aussteigen sagt er dann noch:
"Ein Glück, det Se mich jetroffen haben, die andern hätten sich verfahrn." Herrlich!
Letzte Anekdote:
Vor kurzem war ich mit einer Kollegin gemeinsam mit dem Taxi unterwegs. Wir unterhielten uns mit dem Taxifahrer - wie soll es anders sein - über Weihnachtsbräuche und er sagte, er würde jedes Jahr seine Familie mit einem langen Gedicht über Lametta und Sauerkraut beglücken, erst würden seine Lieben meist die Augen verdrehen und sich dann vor Lachen nicht mehr einkriegen.
Wir baten ihn, es doch vorzutragen - während wir im Stau standen - doch er sagte: "Ich kann es nicht komplett auswendig, ich bringe es Ihnen morgen ins Büro, wenn Sie wollen." Und tatsächlich: am Freitag Abend stand er vor der Tür des Paritätischen Berlin und übergab mir in 4-seitiger Papierform - die Schrift sah nach Schreibmaschine aus - dieses Gedicht vom "Lamettabaum".
Er sollte recht behalten, ich hab gelacht.
Genau diese kleinen Gesten sind es, die ich Ihnen und uns allen nicht nur in der Vorweihnachtszeit wünsche.
Frohe Weihnachten, liebe Leserinnen und Leser!
Vor ein paar Tagen morgens beim Einsteigen in die S-Bahn meine Konversation mit dem Lokführer der Ringbahn (Berlinerinnen und Berliner wissen, das ist die, wo man morgens um 8 mehr Körperkontakt hat als einem lieb ist.):
"Können Sie mir bitte reinhelfen?"
"Nö. Fragen Se die Aufsicht."
"?!" Dieser Fahrer schien die eigenen Serviceregelungen der BVG nicht zu kennen.
"Ist außerdem eh zu voll, sehn Se ja."
Ich wende mich also an die Aufsicht und die Minuten meines Arbeitsweges verstreichen. (Meine Bahn war inzwischen auch weg.) Die Mitarbeiterin setzt nun zu einem Vortrag an, bei dem sie mir erklärt, wann die Aufsicht fürs Rampeanlegen zuständig sei und wann der Triebfahrzeugführer. Inzwischen kommt die nächste Bahn, ich lasse die Aufsicht mit ihrem Vortrag allein und bitte einen Fahrgast, mir per Hand zu helfen.
Am Nachmittag hatte ich dann noch einen Termin im Abgeordnetenhaus und auf der Fahrt dorthin das komplette Kontrastprogramm:
Der Fahrer sieht mich, steigt aus der U-Bahn.
"Wo wolln Se hin?"
"Wittenbergplatz."
"Det is ne jute Idee."
Dort angekommen:
"Sie wolln doch bestimmt umsteigen in die U2?"
"Stimmt." Die befand sich gegenüberliegend an der anderen Seite des Bahnsteigs.
"Da schieb ick Sie gleich hin." Er winkte seinem Kollegen: "Rolli an Bord!"
Der wiederum fragte mich gleich: "Wo wolln Se hin?"
"Potsdamer Platz."
"Da komm ick dran vorbei."
Beim Aussteigen sagt er dann noch:
"Ein Glück, det Se mich jetroffen haben, die andern hätten sich verfahrn." Herrlich!
Letzte Anekdote:
Vor kurzem war ich mit einer Kollegin gemeinsam mit dem Taxi unterwegs. Wir unterhielten uns mit dem Taxifahrer - wie soll es anders sein - über Weihnachtsbräuche und er sagte, er würde jedes Jahr seine Familie mit einem langen Gedicht über Lametta und Sauerkraut beglücken, erst würden seine Lieben meist die Augen verdrehen und sich dann vor Lachen nicht mehr einkriegen.
Wir baten ihn, es doch vorzutragen - während wir im Stau standen - doch er sagte: "Ich kann es nicht komplett auswendig, ich bringe es Ihnen morgen ins Büro, wenn Sie wollen." Und tatsächlich: am Freitag Abend stand er vor der Tür des Paritätischen Berlin und übergab mir in 4-seitiger Papierform - die Schrift sah nach Schreibmaschine aus - dieses Gedicht vom "Lamettabaum".
Er sollte recht behalten, ich hab gelacht.
Genau diese kleinen Gesten sind es, die ich Ihnen und uns allen nicht nur in der Vorweihnachtszeit wünsche.
Frohe Weihnachten, liebe Leserinnen und Leser!
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