Erste Aprilwoche. Und damit auch des Aprilscherzes.
Kobinet, ein von mir oft gelesenes Online-Nachrichtenportal, veröffentlichte am 1. April 2 Meldungen: Eine Werkstatträtin (ein Werkstattrat ist ein Mitbestimmungsgremium der behinderten Beschäftigten in einer Werkstatt für behinderte Menschen WfbM) wird Leiterin einer WfbM, war die erste.
Ein Mann mit Lernschwierigkeiten wird hauptamtlicher Landesbehindertenbeauftragter Hessens, war die zweite.
Ich hätte mir beides vorstellen können, aber es waren beides Aprilscherze. Sich etwas vorstellen können - andere Rollen, andere Stärken, verborgene Chancen und Möglichkeiten - damit hat Inklusion viel zu tun. Dass diese Aprilscherze bald keine mehr sein werden und sich immer mehr Menschen solche Chancen für behinderte Menschen vorstellen können, dafür schreibe ich auch dieses Blog.
Inklusion, Eingeschlossensein - das hat auch immer was mit Präsenz und Einbeziehung von Anfang an zu tun. Und dazu gab es in dieser Woche wieder ein Negativ-Beispiel
Am Freitag debattierte der Deutsche Bundestag zur Behindertenpolitik. Die Grünen und die Linken hatten zwei Anträge eingebracht - zur Anpassung der aktuellen Gesetzgebung im Behindertengleichstellungsgesetz an die Anforderungen der UN-Konvention sowie ein Sofortprogramm zur Barrierefreiheit. Das eine hätte zu mehr einklagbaren Rechten geführt und das anderen zu einer barriereärmeren Umwelt.
Ich sah mir die Debatte an und twitterte irgendwann:
Kobinet, ein von mir oft gelesenes Online-Nachrichtenportal, veröffentlichte am 1. April 2 Meldungen: Eine Werkstatträtin (ein Werkstattrat ist ein Mitbestimmungsgremium der behinderten Beschäftigten in einer Werkstatt für behinderte Menschen WfbM) wird Leiterin einer WfbM, war die erste.
Ein Mann mit Lernschwierigkeiten wird hauptamtlicher Landesbehindertenbeauftragter Hessens, war die zweite.
Ich hätte mir beides vorstellen können, aber es waren beides Aprilscherze. Sich etwas vorstellen können - andere Rollen, andere Stärken, verborgene Chancen und Möglichkeiten - damit hat Inklusion viel zu tun. Dass diese Aprilscherze bald keine mehr sein werden und sich immer mehr Menschen solche Chancen für behinderte Menschen vorstellen können, dafür schreibe ich auch dieses Blog.
Inklusion, Eingeschlossensein - das hat auch immer was mit Präsenz und Einbeziehung von Anfang an zu tun. Und dazu gab es in dieser Woche wieder ein Negativ-Beispiel
Am Freitag debattierte der Deutsche Bundestag zur Behindertenpolitik. Die Grünen und die Linken hatten zwei Anträge eingebracht - zur Anpassung der aktuellen Gesetzgebung im Behindertengleichstellungsgesetz an die Anforderungen der UN-Konvention sowie ein Sofortprogramm zur Barrierefreiheit. Das eine hätte zu mehr einklagbaren Rechten geführt und das anderen zu einer barriereärmeren Umwelt.
Ich sah mir die Debatte an und twitterte irgendwann:
Mich ärgert die Debatte zur #Behindertenpolitik im BT. Hätte nicht wenigstens 1 behinderten Menschen Rederecht erteilt werden können?
— Ulrike Pohl (@sunmoonstars97) 4. April 2014
Während mir behinderte Menschen und deren Angehörige zustimmten, gab es interessanterweise von nichtbehinderten Menschen eine Lehrstunde über die Regeln des Parlaments- "Im Bundestag sprechen nur MdBs."
- "Rederecht gibt es nur in Anhörungen, nicht in Plenardebatten."
- "Flüchtlinge werden auch nicht zur Asylpolitik im Bundestag befragt."
- "Wir müssen uns eben alle vertreten lassen."
Mir fiel dazu dieser Satz ein: "Wer Inklusion will, findet Wege. Wer nicht, Begründungen." Und der neueste Beitrag meiner Blogger-Kollegin Gudrun Kellermann, die sich beruflich mit Disability Studies beschäftigt.
Unterschiedliche Menschen auf Augenhöhe ernst nehmen - auch das gehört zur Inklusion. Für Prof. Theresia Degener, eine der Mitbegründerinnen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, ist Mitleid keine Tugend, sondern "Dominanzverhalten".
Das Nicht-Ernst-Nehmen und Wegwischen von Argumenten ebenso.
Und dann war da noch ein Satz in der Bundestagsdebatte, der zeigte, wie weit die behindertenpolitische Sprecherin Kerstin Tack von der Realität entfernt ist:
Und dann war da noch ein Satz in der Bundestagsdebatte, der zeigte, wie weit die behindertenpolitische Sprecherin Kerstin Tack von der Realität entfernt ist:
"Barrierefreiheit ist eine Selbstverständlichkeit.
Wir werden sie bei den weiteren Maßnahmen zur Städtebauförderung und anderem selbstverständlich realisieren."In diesem Sinne wünsche ich - selbstverständlich und ernstgemeint - einen barrierefreien Sonntag!
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