Heute weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Das Ereignis, an dem in dieser Woche niemand vorbei kam, der in der Inklusionspolitik unterwegs ist, war der 5. Jahrestag des Inkrafttretens des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, wie die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in der deutschen Übersetzung heißt.
Auf der Website des Bundesregierung wird dieses Ereignis auch mit folgenden Worten begangen: "Für alle Bereiche gilt: die Betroffenen sprechen mit."
Wirklich?
Schon bei der Übersetzung der Konvention galt dieser Satz nicht, denn zu der wurden die Verbände und Selbstvertretungen behinderter Menschen kaum einbezogen. Deshalb hat das Netzwerk Artikel 3 - Sie wissen schon, Grundgesetz Artikel 3 - eine Schattenübersetzung vorgelegt, die es bis heute nicht in den offiziellen Text geschafft hat.
Die Veranstaltung zum 5. Jahrestag der UN-BRK war eine geschlossene Veranstaltung. An einem Montag.
Sollte nicht eine Konvention, die Teilhabe als grundlegendes Menschenrecht ansieht, auch unter Beteiligung möglichst vieler diskutiert werden?
Nebenbei: Die Präsentation der Sprecherin der BRK-Allianz, einem Zusammenschluss von 80 Nicht-Regierungs-Organisationen zur Umsetzung und zur Bilanz der 5 Jahre UN-BRK in Deutschland, ist dennoch lesenswert.
Fehlende Beteiligung von Anfang an - das ist für mich ein Schlüssel für viele Dinge, die in der Inklusion schlecht laufen.
Bsp. Hamburg: Da wird ein Theaterstück aufgeführt "Ziemlich beste Freunde", ein Stück über einen Rollstuhlfahrer und seinen Assistenten und die Aufführung findet in einem Theater statt, das nicht rollstuhlgerecht ist. Christiane Link hat dazu einen lesenswerten Post geschrieben.
Bsp. Bayern: Da veröffentlicht die Bioethik-Kommission der Bayrischen Staatsregierung ein Positionspapier "Leben mit Behinderungen: Inklusion als Auftrag". Das dazugehörige Pressefoto sieht so aus. Fällt Ihnen was auf?
Bsp. Berlin: Als Berlin 2012 den European Access City Award für seine Barrierefreiheit gewann (und in Berlin derweil das geschah), sah das übrigens so aus. Fällt Ihnen auch hier was auf?
Und die dazugehörige Pressemitteillung titelt: "Berlin gewinnt Preis für ein Stück mehr Menschlichkeit in Berlin".
Und da bin ich bei meinem nächsten Punkt: Die Behindertenrechtskonvention ist kein Akt der Menschlichkeit, sondern ein Menschenrechtsdokument.
Es geht um einklagbare Rechte, um Rechtsschutz, um Gleichberechtigung und da hat Deutschland noch eine Menge zu tun, um das umzusetzen.
Um im Bild des Geburtstagskuchens zu bleiben:
Es geht um ein Stück vom Kuchen am großen Geburtstagstisch mit allen anderen zusammen.
Nicht um die Krümel am Katzentisch.
Auf der Website des Bundesregierung wird dieses Ereignis auch mit folgenden Worten begangen: "Für alle Bereiche gilt: die Betroffenen sprechen mit."
Wirklich?
Schon bei der Übersetzung der Konvention galt dieser Satz nicht, denn zu der wurden die Verbände und Selbstvertretungen behinderter Menschen kaum einbezogen. Deshalb hat das Netzwerk Artikel 3 - Sie wissen schon, Grundgesetz Artikel 3 - eine Schattenübersetzung vorgelegt, die es bis heute nicht in den offiziellen Text geschafft hat.
Die Veranstaltung zum 5. Jahrestag der UN-BRK war eine geschlossene Veranstaltung. An einem Montag.
Sollte nicht eine Konvention, die Teilhabe als grundlegendes Menschenrecht ansieht, auch unter Beteiligung möglichst vieler diskutiert werden?
Nebenbei: Die Präsentation der Sprecherin der BRK-Allianz, einem Zusammenschluss von 80 Nicht-Regierungs-Organisationen zur Umsetzung und zur Bilanz der 5 Jahre UN-BRK in Deutschland, ist dennoch lesenswert.
Fehlende Beteiligung von Anfang an - das ist für mich ein Schlüssel für viele Dinge, die in der Inklusion schlecht laufen.
Bsp. Hamburg: Da wird ein Theaterstück aufgeführt "Ziemlich beste Freunde", ein Stück über einen Rollstuhlfahrer und seinen Assistenten und die Aufführung findet in einem Theater statt, das nicht rollstuhlgerecht ist. Christiane Link hat dazu einen lesenswerten Post geschrieben.
Bsp. Bayern: Da veröffentlicht die Bioethik-Kommission der Bayrischen Staatsregierung ein Positionspapier "Leben mit Behinderungen: Inklusion als Auftrag". Das dazugehörige Pressefoto sieht so aus. Fällt Ihnen was auf?
Bsp. Berlin: Als Berlin 2012 den European Access City Award für seine Barrierefreiheit gewann (und in Berlin derweil das geschah), sah das übrigens so aus. Fällt Ihnen auch hier was auf?
Und die dazugehörige Pressemitteillung titelt: "Berlin gewinnt Preis für ein Stück mehr Menschlichkeit in Berlin".
Und da bin ich bei meinem nächsten Punkt: Die Behindertenrechtskonvention ist kein Akt der Menschlichkeit, sondern ein Menschenrechtsdokument.
Es geht um einklagbare Rechte, um Rechtsschutz, um Gleichberechtigung und da hat Deutschland noch eine Menge zu tun, um das umzusetzen.
Um im Bild des Geburtstagskuchens zu bleiben:
Es geht um ein Stück vom Kuchen am großen Geburtstagstisch mit allen anderen zusammen.
Nicht um die Krümel am Katzentisch.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen