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Posts

Es werden Posts vom April, 2013 angezeigt.

Ist Inklusion gewollt?

Tafel mit bunter Kreide Mit freundlicher Genehmigung von Martin Zierold veröffentliche ich hier seine Rückmeldung zum letzten Bildungspolitischen Forum in Berlin: Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Ihnen gerne von einer Veranstaltung berichten, die ich kürzlich besucht habe.  Am Montag, den 15.April 2013 um 18 Uhr fand das Bildungspolitische Forum zum Thema „Inklusion in Berliner Schulen“ statt, welches von der Friedrich Ebert Stiftung organisiert wurde.  Bei dieser Veranstaltung, die sich mit dem Wandel hin zu Partizipation und Inklusion beschäftigte, gab es Vorträge von verschiedenen ExpertInnen, ProfessorInnen und PolitikerInnen.  Ich habe diese Vorträge sehr interessiert verfolgt. Nach einer Weile ist mir jedoch aufgefallen, dass etwas ganz Entscheidendes fehlte: Personen, die sich aus der Perspektive der Betroffenen mit dem Thema Inklusion beschäftigen. Als mir das aufgefallen ist, bin ich aufgestanden, um meine Kritik vorzutragen. Ich habe versucht,...

BBW - auch eine Mogelpackung?

In meinem Post " Positive Öffentlichkeit - wie Schutzteufel gesund machen " habe ich über meinen Besuch in einem Berufsbildungswerk berichtet. Was ich damals nicht berichtet habe, ist, dass mich der Geschäftsführer, nachdem er von meiner Arbeitslosigkeit gehört hatte, bat, ihm eine Initiativbewerbung zukommen zu lassen. Zuvor wurde uns berichtet, wie gut das Berufsbildungswerk die Auszubildenden in Arbeit begleite - 40% aller Auszubildenden würden im ersten Halbjahr nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz finden. Bei den Praktikumsplätzen wie bei den Arbeitsplätzen ginge es immer um individuell angepasste Lösungen. Anmerkung der Bloggerin: Das stimmt. Wer Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen sucht, findet selten Stellenangebote, die zu 100% passen. Deshalb geht es bei der Akquise von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen auch weniger um Stellen, die zu vergeben sind, sondern mehr um Stellen, die geschaffen werden. Im Berufsbildungswerk arbeiten 250 Mensch...

Straßenbahngeschichten

Auf dem Weg zur letzten Bezirksverordnetenversammlung wurde ich gleich nach Betreten der Straßenbahn von einer Seniorin begrüßt: "Hallo, Frau Pohl!" Ich erkannte die ältere Dame, mit der ich gemeinsam eine E-Mail-Adresse in einem Medienkompetenzzentrum eingerichtet hatte. Sie berichtete ganz stolz, dass sie jetzt schon 30 E-Mails erhalten habe und die "Jungs" (im Medienkompetenzzentrum) ganz nett wären. Und dann wäre da noch dieser S(ch)pam... "Ja", sagte ich "Sie müssen aufpassen, dass Sie sich keinen Virus einfangen." "Ach nö, da müssen Sie sich keine Gedanken machen, mir geht's noch ganz gut." Schmunzeln bei allen Fahrgästen ringsum. Auf dem Rückweg schaut mich eine junge Frau immer wieder an. "Entschuldigung, dass ich frage, aber: Sind Sie schon mal vor einem halben Jahr mit dieser Straßenbahn gefahren?" "Schon möglich. Ich fahre manchmal auf dieser Strecke." "Ich hab Sie gleich wiedere...

Inklusion ist... wenn barrierefrei auch einfach ist (Teil 2)

Jetziger Stand zu meiner Teilnahme am Parteitag in Neumarkt und Fortsetzung meines Posts " Inklusion ist... ": Nachdem ich bei Hotel, Tagungszentrum und Gasthof erfolglos war, habe ich einen kleinen Hilferuf gestartet - mit gemischten Ergebnissen. Gut gemeinte Hilfsangebote sind eben gut ...gemeint: Pfadfinder, Wikipediaeinträge über Bahnhöfe, HRS-Einträge von Hotels... Auch alle schon gemeinschaftlich gebuchten Busse sind nicht rollstuhlgerecht. (Auch dann nicht, wenn Rollstuhlfahrer mitfahren.) Manche können vielleicht noch ein paar Stufen selbständig überwinden, ich nicht. Und ich halte es für beide Seiten für unzumutbar, mich jedes mal raus und rein zu tragen, wenn ich mal zur Toilette muss. Und ein Hotel mit 4 Stufen am Eingang ist zwar parterre, aber eben nicht rollstuhlgerecht. Am meisten hat mich geärgert, dass mir mangelnde Sensibilität gegenüber meinen nicht mobilitätseingeschränkten Mitmenschen vorgeworfen wurde, wenn ich darauf hingewiesen habe, dass ich fü...

Positive Öffentlichkeit - Wie Schutzteufel gesund machen

In dieser Woche habe ich zusammen mit anderen inklusionspolitisch Interessierten das Berufsbildungswerk (BBW) " Annedore Leber " besucht. Berufsbildungswerke sind Orte der beruflichen Rehabilitation und dienen der beruflichen Erstausbildung von jungen Menschen mit Behinderung. In Deutschland gibt es insgesamt 52 BBW. Meist ist an sie auch ein Wohnheim angeschlossen, wenn sie für einen größeren Einzugsbereich zuständig sind. Als Streiterin für individuelle Inklusion im Kiez habe ich mich schon mehrfach mit dem Für und Wider von Einrichtungen beschäftigt, in denen ausschließlich Menschen mit Behinderung lernen , arbeiten und leben . Der Geschäftsführer begrüßte mich am Eingang mit den Worten: "Sie sind diejenige, die froh ist, nicht in einem Berufsbildungswerk gewesen zu sein?!" Schrecksekunde. "Woher wissen Sie das?" "Steht in Ihrem Blog!" Ausgangspunkt war mein Post , indem ich berichte, dass auch der Beauftragte der Bundesregierun...