Ich hab in dieser Woche viel erlebt, unter anderem folgendes:
Am Montag stand auf der Tagesordnung des Sozialausschusses im Abgeordnetenhaus das Kneeling, also das automatische Absenken der Busse an jeder Haltestelle, um Rollstuhlfahrern, Kindern, Müttern mit Kinderwagen, älteren Menschen, kleinwüchsigen Menschen und gehbehinderten Menschen den Einstieg zu erleichtern. Ich berichtete schon darüber.
Zwei Sachen sind mir bei dieser Sitzung aufgefallen:
* Obwohl sich alle Parteien in der Sache einig sind - den schon erreichten Standard wieder einzuführen - kam es zu keiner Lösung. Es findet in zwei Wochen erst noch eine Anhörung mit der BVG statt, um dann zu einer Lösung zu gelangen.
Und ich frage mich, wieso reagiert das Land Berlin, das diese Anstalt öffentlichen Rechts (BVG) errichtet hat und unterhält, nicht mit Sanktionen? Sanktionen für Barrieren?
* Als Gäste waren selbstverständlich etliche Rollstuhlnutzer, Kleinwüchsige, Gehbehinderte zugegen. Und allesamt saßen im Besucherblock und hatten deshalb kein Recht, in dieser Sitzung zu sprechen.
Wie anders würden sich solche Sitzungen gestalten, wenn in Regierungsgebäuden, in öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Freizeiteinrichtungen mehr Menschen mit sichtbaren Behinderungen arbeiten, sprechen und gehört würden?
Jeder, und besonders die Kinder und nachfolgenden Generationen, hätte die Chance, ein Bewusstsein für Vielfalt und Inklusion zu entwickeln, weil er oder sie es ja täglich erleben würde: Es ist möglich.
Und trotzdem kommt in Sachen Barrierefreiheit und Miteinander in Deutschland so wenig in Gang: "Nichtstun ist nicht sanktionierbar", habe ich neulich mal zu dieser Frage gelesen.
Keine Sanktionen fürs Nichtstun? Ist das wirklich so?
P.S. Am Sonntag habe ich keine Zeit zum Bloggen, da modele ich. ;)
Die Investitionsbank Brandenburg fördert barrierefreies und altersgerechtes Bauen und ein Fotograf und sein Team suchen Motive und Menschen, die solche Bauweisen nutzen.
Sanktionen fürs Nichtstun und Fördern fürs Tun, das sind für mich zwei Seiten einer Medaille: Teilhabe.
Denn wie heißt der Olympische Gedanke?
Dabeisein ist alles. Teilhabe eben.
Da bin ich sehr gespannt auf den Bericht übers Modeling!
AntwortenLöschenViele Grüße,
Stephany