Ich habe vor kurzem ein Foto in einem der Netzwerke entdeckt mit obiger Überschrift: 'Una città per tutti' - 'eine Stadt für alle' heißt das wohl (auch wenn ich kein Italienisch kann ;) Darauf war eine Frau im Rollstuhl abgebildet vor einem historischen Bus, mit dem man eine Stadtrundfahrt machen kann:
Das hat mich an eine Stadtrundfahrt erinnert, die ich im letzten Jahr mit meinen Gästen in Potsdam machen wollte - Sanssouci, ohne Sorge, Sie wissen schon...
Dort gibt es auch solche historischen Busse und Bahnen - allerdings ohne Rampe und stufenlosen Einstieg. Ich sah also diese Fahrzeuge und fragte, ob eine Stadtrundfahrt auch mit Rollstuhl möglich sei. "Gar kein Problem!", war die selbstbewusste Antwort. Wir sollten doch bitte auf den nächsten Bus warten.
Immer wenn in Deutschland jemand meint, Barrierefreiheit sei "üüüberhaupt kein Problem", werde ich stutzig und meistens mit Recht. ;)
Der nächste Bus kommt, etwas breitere Tür, aber mit diesem Haltegriff in der Mitte und ohne Rampe. "Sie sagten doch, die Stadtrundfahrt ist auch mit Rollstuhl möglich?" "Können Sie gar nicht laufen?" "Das sagte ich doch?!"
Nach einigem Hin und Her bekam ich mein Eintrittsgeld zurück und wir fuhren mit einem ganz "normalen", barrierefreien öffentlichen Bus durch die Stadt und machten unsere eigene Stadtführung.
Doch zurück nach Italien:
Dort gehen alle Schülerinnen und Schüler mindestens 8 Jahre gemeinsam in eine Schule. Alle. Seit 1977, also seit 35 Jahren, gibt es dafür eine gesetzliche Grundlage, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam unterrichtet werden - in einer Klasse von maximal 20 Schülern.
Aus meiner Arbeit in einem europäischen Projekt, an dem auch italienische Partner beteiligt waren, weiß ich, dass Inklusion in der Praxis eben nicht bedeutet, dass immer alle alles zusammen machen - es gibt auch in Italien zeitweise Einzel- oder Kleingruppenförderung. Aber die Grundlage, die Basis ist die Gemeinsamkeit.
Gemeinsam - das heißt übrigens comune.
Wieviel, liebe Leserinnen und Leser, findet in ihrer Kommune gemeinsam statt? Denken Sie mal drüber nach, vielleicht beim Italiener heute Abend...
Das hat mich an eine Stadtrundfahrt erinnert, die ich im letzten Jahr mit meinen Gästen in Potsdam machen wollte - Sanssouci, ohne Sorge, Sie wissen schon...
Dort gibt es auch solche historischen Busse und Bahnen - allerdings ohne Rampe und stufenlosen Einstieg. Ich sah also diese Fahrzeuge und fragte, ob eine Stadtrundfahrt auch mit Rollstuhl möglich sei. "Gar kein Problem!", war die selbstbewusste Antwort. Wir sollten doch bitte auf den nächsten Bus warten.
Immer wenn in Deutschland jemand meint, Barrierefreiheit sei "üüüberhaupt kein Problem", werde ich stutzig und meistens mit Recht. ;)
Der nächste Bus kommt, etwas breitere Tür, aber mit diesem Haltegriff in der Mitte und ohne Rampe. "Sie sagten doch, die Stadtrundfahrt ist auch mit Rollstuhl möglich?" "Können Sie gar nicht laufen?" "Das sagte ich doch?!"
Nach einigem Hin und Her bekam ich mein Eintrittsgeld zurück und wir fuhren mit einem ganz "normalen", barrierefreien öffentlichen Bus durch die Stadt und machten unsere eigene Stadtführung.
Doch zurück nach Italien:
Dort gehen alle Schülerinnen und Schüler mindestens 8 Jahre gemeinsam in eine Schule. Alle. Seit 1977, also seit 35 Jahren, gibt es dafür eine gesetzliche Grundlage, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam unterrichtet werden - in einer Klasse von maximal 20 Schülern.
Aus meiner Arbeit in einem europäischen Projekt, an dem auch italienische Partner beteiligt waren, weiß ich, dass Inklusion in der Praxis eben nicht bedeutet, dass immer alle alles zusammen machen - es gibt auch in Italien zeitweise Einzel- oder Kleingruppenförderung. Aber die Grundlage, die Basis ist die Gemeinsamkeit.
Gemeinsam - das heißt übrigens comune.
Wieviel, liebe Leserinnen und Leser, findet in ihrer Kommune gemeinsam statt? Denken Sie mal drüber nach, vielleicht beim Italiener heute Abend...
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