Manchmal kommt es vor, dass, wenn ich zum Arzt gehe, wir uns im Laufe des Gesprächs mehr über die Probleme des Arztes unterhalten als über meine. Das könnte mehrere Gründe haben: Wenn ich zum Arzt gehe, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass ich krank bin. Verschreibungen von Heilmitteln, Hilfsmitteln und Arzneimitteln sind Bestandteil meines Alltags. Und sie bedeuten auch nicht Leiden, denn sie steigern meine Lebensqualität. Es könnte natürlich auch damit zu tun haben, dass ich - selbst wenn ich mal krank sein sollte - meistens nicht krank und leidend wirke. Und reden kann ich irgendwie immer. So ergab sich im Vorbereitungsraum eines Op.-Saals folgender Dialog zwischen mir und dem Krankenpfleger / Assistenzarzt (so genau weiß ich das nicht mehr, weil ich zu dem Zeitpunkt schon etwas ruhiggestellt war): "Schön, Sie mal wieder zu sehen! Nur mal zur Kontrolle, Frau Pohl (dabei schaute der Pfleger auf ein Formular), es soll ein Shuntassistent implantiert werden?" ...
"Ich kenne Sie doch?!" Wer Inklusion will, findet Wege. Wer nicht, Begründungen. Ich gehe meinen Weg im Rollstuhl - bin trotzdem kein Rolli, sondern Frau, Bürgerin, Schulsozialarbeiterin, gelegentlich Referentin und Dozentin, (noch) Freizeitpolitikerin, Fachfrau... Witziges und Nachdenkliches aus meiner 1,30m-Perspektive