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Posts

Es werden Posts vom Mai, 2012 angezeigt.

Bücher, Filme, Rhododendron

Ich lese gerade das Buch "Ziemlich beste Freunde". Darin beschreibt Philippe Pozzo di Borgo viel stärker und offener als im Film, welche Begleiterscheinungen eine Lähmung mit sich bringt: Phantomschmerzen, Dekubiti, schlechte Wundheilung unterhalb der Lähmung, Lähmung der Organe und Organfunktionen unterhalb der Lähmung. Davon bin auch ich gerade betroffen: Ein Knochenbruch ist nicht richtig konsolidiert, also verheilt (das hat das MRT ergeben), und mein Knie schmerzt auch nach Monaten noch und ist geschwollen (das hat das MRT nicht ergeben). Also werde ich in der kommenden Woche mit meiner vorbereiteten Anamnese mit einem Chirurgen oder Orthopäden beraten, wie Schmerzfreiheit und damit Lebensqualität hergestellt werden kann. In der vergangenen Woche zeigte die ARD den Film "Inklusion - gemeinsam anders" . Ein so wichtiges Thema zur besten Sendezeit so falsch und halbherzig anzugehen, das hat mich sehr geärgert. Beispiel 1:  Der Lehrer einer 15jährig...

Zufälle gibt es doch nicht ?!

In meinen Posts "Von Blindbewerbungen und Baumärkten"  und "Mobilität, Morgenpost, Modellprojekt" habe ich schon mal beschrieben, dass ich bisher oft auf ungewöhnlichen Wegen, durch Initiativbewerbungen und "Hier bin ich" zu meinen Arbeitsplätzen gekommen bin. Ich bin mit meinen Unterlagen zu einer Eröffnung eines Sanitätshauses gefahren und hatte den Job.  Während eines Krankenhausaufenthalts hab ich mir vom Krankenhaus aus Wundversorgung direkt vom Anbieter geordert, weil ich mit der Wundheilung nicht zufrieden war - und hatte kurz darauf den Job beim Hersteller. Die Arbeit mit meinen Auszubildenden ist aus einer Unterhaltung bei einer Geburtstagsfeier eines Freundes entstanden. Mein berufliches Highlight bisher waren die drei Projekte, in denen wir neue Möglichkeiten der beruflichen Teilhabe von Schulabgängern mit Behinderung gemeinsam mit europäischen Partnern entwickelt haben. Für mich waren das immer Chancen, die Welt um mich heru...

Life is live und Dresden is my Nu Orleans

Am vergangenen Wochenende war ich beim Dixielandfestival in Dresden dabei. Dixieland, Jazz, Boogie Woogie, Saxophon, Trompete, Posaune, Jazzmeile, Bands, entspannte Menschen aus 4 Generationen, Sonne - das Festival fand nun schon zum 42. Mal statt und ist immer wieder eine Reise wert! Schicke Toiletten gab es im "Hilton" und zum barrierefreien Genuss fehlten eigentlich nur noch die richtigen Kabelbrücken, diese hier:  statt Wo soll da der Unterscheid sein? Bei der gelben Kabelbrücke ist aufgrund der Kürze die Steigung zu hoch und man kommt schlechter (oder gar nicht) selbstständig drüber, die blaue ist nicht so steil und deshalb besser (und selbstständiger) zu "überrollen". Ich mag Festivals, Konzerte, Open-Air-Kinos, ich mag es, dabei und mittendrin zu sein. Klar, ich nutze auch DVDs, beteilige mich an Online-Befragungen, Online-Petitionen, kaufe online ein und erledige online Überweisungen, aber das Gefühl, dabei zu sein, die Atmosphäre, d...

(Keine) Flüche in der Öffentlichkeit! - (No) Curses in Public!!

Ich gestehe: ich gehöre zu den Menschen, die bei Rot am Fußgängerüberweg stehen bleiben, auch wenn kein Auto mehr in Sicht ist. Es könnte ja sein, dass mich ein (ehemaliger) Schüler oder Auszubildender sieht und dann will ich ein Vorbild sein... (klingt kitschig, ist aber so) Im letzten Jahr kom me ich von einem Einkauf zum Auto zurück und will den Rollstuhl mit dem Verladesystem verstauen (hatte ich schon erzählt, dass es "Ladeboy" heißt und ich gern einen echten gehabt hätte;)... die Straße ist abschüssig, also löst sich der Rollstuhl aus der Verankerung und rollt auf die Straßenbahnschienen in der Mitte der Straße zu. Und komischerweise denke ich als erstes nicht daran, dass, wenn jetzt eine Straßenbahn um die Ecke kommt, mein Rollstuhl kaputt ist und ich nicht weiß, wie ich vom Auto in meine Wohnung kommen soll. Nein, ich frage mich als erstes: Wie erkläre ich das meiner Krankenkasse? "Ich brauche einen neuen Rollstuhl, weil der letzte von einer Straßenbahn übe...

Rauschen, Magnete und Lichtschutzfaktor 50

Diese Woche war ungewöhnlich: Ich habe an einem Fachtag zum Zugang zum Gesundheitssystem für Menschen mit Behinderung teilgenommen und zum Thema Barrieren gesprochen. Und gleich am nächsten Tag im Real Life (wieder) erfahren. Endlich konnte ich meine MRT-Untersuchung machen lassen - auf mobiler Liege. Hätte es sich bei den Bildern um Aufnahmen meines Gehirns gehandelt, hätte ich mir die Diagnose selbst stellen können, so muss ich doch einen Arzt fragen. ;) Gleich danach habe ich mich auf eine neurochirurgische Krankenhausstation begeben, damit das magnetisch verstellbare Ventil , dass meinen Hirndruck regelt, wieder auf den richtigen Wert eingestellt wird. Dazu benutzen die Neurochirurgen ein Gerät, das ringförmig ein Magnetfeld erzeugt und in einem silbernen Koffer aufbewahrt wird. In der Klinik, in der ich diese Anpassung habe machen lassen, soll ein solcher Koffer verschwunden sein. Ich frage mich, ob der Dieb wirklich weiß, was dieses Gerät, das er darin findet, kann: im Zweife...

Liebe deinen Nächsten (Radfahrer) und die Hochzeit meines besten Freundes

In meinem Post "Gib mir ein H! Gib mir ein R! Gib mir ein S!" habe ich über die Hochzeit meines besten Freundes berichtet (naja, einer meiner besten Freunde) und heute gibt es das "Update". Es bleibt also bei einem rollstuhlgerechten Zimmer, die Toilettentür im Bad des "normalen" Zimmers ist definitiv zu schmal und so kann nur ein Rollstuhlnutzer von uns zweien im Freundeskreis bis zum Morgen dableiben. Wahrscheinlich werde ich das sein - danke, Mister J.! Und auf einen zweiten Post will ich hinweisen: "Von Apanatschi bis Zeitumstellung" . Dort hatte ich auf auf die Absicht der Berliner Verkehrsbetriebe hingewiesen, das standardmäßige Kneeling der Busse beim Kauf neuer Busse durch ein Bedarfskneeling zu ersetzen - was heißt das? Seit 2009, 17 Jahre, nachdem sich Berlin die "Leitlinien zum Ausbau Berlins als behindertengerechte Stadt" gegeben hat, ist die gesamte Busflotte insoweit barrierefrei, dass sich die Busse bei jedem ...

Ans Zimmer gefesselt - Gib mir ein H! Gib mir ein R! Gib mir ein S! Teil 2

Heute ergänze ich meinen Post "Der Schlüssel zu mehr Präsenz und Mobilität"  - doch von Anfang an: Im dritten Anlauf hatte ich für vergangenes Wochenende ein rollstuhlgerechtes Hotelzimmer in Schleswig-Holstein gebucht. Warum dritter Anlauf, können Sie, liebe Leser, in meinem Spreewald-Reisebericht nachlesen, so ähnlich verhielt es sich auch im Norden. Vor dem Haus ein Parkplatz, sogar reserviert und frei (man freut sich ja auch über Kleinigkeiten, wenn man aus der Großstadt kommt ;), aber zu schmal: eine weiße Linie, für sich genommen, nichts Besonderes, für mich der Grund, weshalb ich am nächsten Morgen nicht in mein Auto kam und auf die Hilfe der Hotelfachfrau mit Führerschein angewiesen war, die meinen Wagen zurücksetzte. P.S. So ein kleiner roter Mini würde mir auch gefallen ;) Wieder zurück zum Hotel: Am Eingang begrüßte mich: eine Treppe und eine Rampe: doch Rampe ist nicht gleich Rampe. Wenn sie die vorgeschriebene Steigung von 6%  (6cm Erhöhung auf einen Met...