Sonntag, 16. Juni 2013

Gesichter der Barrierefreiheit

Einen persönlichen Eindruck der Demonstration und Kundgebung "Aktion Gebärdensprache", die in dieser Woche in Berlin stattfand, möchte ich mit meinen Leserinnen und Lesern teilen: Mir ist die unglaubliche Aufmerksamkeit, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft aufgefallen, mit der die Teilnehmer der Veranstaltung miteinander umgingen.

Sobald ich am Startpunkt ankam, wurde ich nach vorne eingeladen, damit ich einen besseren Blick auf die Gebärdensprachdolmetscher haben konnte. Selbst als ich zu verstehen gab, dass ich hörend bin.

Übrigens waren bei der Kundgebung der 8000 (das ist im Vergleich so, als würden in Deutschland 8 Millionen zu einer einzigen Demonstration kommen) einige gehörlose Rollstuhlfahrer dabei und auch Kinder, hörende wie gehörlose. Auch die wurden immer wieder nach vorn gebracht. Auf der Bühne wurde dann in Gebärdensprache gerappt, dass der Boden vibrierte! Auch während des Demonstrationszuges gab es kaum ein Anrempeln, sondern immer nur ein freundliches Durchlassen, sobald der Blickkontakt hergestellt war. Eine laute, herzliche Gehörlosen-Demo!

Einen Artikel zur Demonstration mit den Forderungen des Gehörlosenbundes gibt es hier.

Barrierefreiheit hat eben viele Gesichter (das stand auf dem zweiten Plakat). Willkommen zu sein, ist allen gleich.

P.S. Korrektur: Nach Angaben vom Gehörlosenbund und der Polizei waren es 12.000 Menschen. Das ist so, als würden sich über 12 Millionen Menschen in Deutschland zu einer Demo versammeln. Unvorstellbar, oder nicht?!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

"Heute Nachmittag Café Klostertor?"

Liebe Leserinnen und Leser, "Heute Nachmittag Café Klostertor?", war die Reaktion meiner Schulleitung, als ich ihr in dieser Woche...