Donnerstag, 19. Juli 2012

Schrittweise - Gradually

Ich habe mich neulich mit einem Teehausbetreiber getroffen. Mit einem, der zwar eine rollstuhlfreundliche Toilette hat, aber keinen rollstuhlgerechten Zugang. Und nach meiner Einschätzung ist der auch nur mit großem baulichen und finanziellen Aufwand einzurichten.



Also hat mich der Teehausbesitzer reingetragen (gibt es eine Gegend in dieser Woche in Deutschland, in der es nicht geregnet hat?) und mir trotzdem stolz seine Toilette gezeigt.

Und wir kamen ins Gespräch: Um Barrierefreiheit voran zu bringen, wäre es doch gut, so etwas wie eine schritt- oder stufenweise Einschätzung der Barrierefreiheit vorzunehmen, um das schon Bestehende zu erwähnen und auch wertzuschätzen. Wheelmap.org, die interaktive Datenbank zur Barrierefreiheit, macht das mit einem Ampelsystem.

Und zweitens, um Barrierefreiheit  auch im privaten Bereich, der ja einen großen Bereich der Lebensqualität ausmacht, voran zu bringen, wäre es sinnvoll, Fristen zu setzen und Fördergelder zu vergeben an diejenigen privaten Träger, die Barrierefreiheit schrittweise herstellen.

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen spricht von "geeigneten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass private Rechtsträger... alle Aspekte der Barrierefreiheit... berücksichtigen." (Artikel 9). In Österreich geht man diesen Weg z. B., um die Zugänglichkeit von niedergelassenen Arztpraxen zu verbessern.

Fördergelder und Fristen statt Ausgleichsabgabe und Ausgrenzung.

Das würde Arbeitsplätze schaffen - für die Baubranche und für behinderte Menschen und würde mal was anderes retten als Banken: Teilhabe. 



Oder doch lieber weiter abwarten und Tee trinken?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

"Heute Nachmittag Café Klostertor?"

Liebe Leserinnen und Leser, "Heute Nachmittag Café Klostertor?", war die Reaktion meiner Schulleitung, als ich ihr in dieser Woche...